Blockaden der Heilung
- Linda Reinholz
- 19. Apr. 2017
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr.
Oft werde ich gefragt, was man bei diesem oder jenem Leiden machen kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine Grundvoraussetzung um gesund zu sein ist allerdings, dass man das wirklich will und das man offen bleibt für Veränderungen. Es mag Ihnen vielleicht komisch vorkommen, aber eine Krankheit kann bequem sein, wenn man sich damit die Aufmerksamkeit sichert, die man anders vielleicht nicht bekommen kann.
So wird dann sogar das Leiden selbst zur Ausrede und häufig füllt dieses den Lebensalltag durch Therapien und Arztbesuche bereits so stark aus, dass gar keine Zeit bleibt für Alternativen, insbesondere bei schweren Pathologien.
Ein weiteres Problem stellen unsere Systeme dar, die alle auf Abhängigkeit und Unselbständigkeit abzielen. Wir sind mittlerweile auf so viele Institutionen angewiesen, dass wir häufig nicht mehr darüber nachdenken, was uns überhaupt angeboten wird. Ich denke da gleich an die ganze Lebensmittelversorgung, das Strom- und Wassernetz z.B., was unser Leben durchaus sehr vereinfacht, aber überdies eben auch verpflichtend und unfrei auf uns einwirkt. Dieses Gebaren zieht sich ebenso durch unser Gesundheitssystem, für das wir jeden Monat zudem noch viel Geld bezahlen. Da sollte es doch selbstverständlich sein, dass wir im Krankheitsfalle bestmöglich versorgt werden, oder etwa nicht?!
Über die medizinische Versorgung brauche ich wohl nicht allzu viel zu schreiben. Wir wissen ja, dass es vom Schulmediziner eben auch nur die schulmedizinische Therapie nach den Leitlinien, mit chemisch hergestellten Medikamenten geben kann, weil hier eine wissenschaftliche Studienlage als gesichert gilt und sich Ihr Arzt strafbar machen würde, wenn er Ihnen nur einen Tee empfiehlt.
(Eine Ausnahme bildet übrigens die Misteltherapie, die bei Krebserkrankungen seit einiger Zeit auch von Onkologen durchgeführt und von den Krankenkassen teilweise übernommen wird.)
Viele Therapien aus der Naturheilkunde, die noch vor einem Jahrhundert häufig mit durchschlagendem Erfolg als bis dahin einzige Methoden in der damals etablierten Medizin angewandt wurden, sind heute durch die eher übersichtliche Studienlage in den Hintergrund gerückt worden, man könnte sagen regelrecht gedrängt worden.
Weil (Heil)Pflanzen sich nicht als Pharmazeutika vermarkten lassen, es sei denn es wird ein spezieller Wirkstoff isoliert, den man wiederum patentieren kann, entzieht sich das Wissen um Pflanzen, deren Wirkung und Anwendung weitesgehend unserem Bewusstsein. Dabei bilden Pflanzen die Basis unseres Seins. Selbst die Kräuter die wir häufig in der Küche verwenden, bekommen nicht den Respekt, den sie verdienen. Viele bedeutende Kräuter werden als zu einfach oder "sanft" regelrecht übersehen. Die Wahrheit ist, selbst unsere weit verbreiteten und hauptsächlich kulinarisch genutzen Kräuter können Ihre Gesundheit radikal verändern.
Die russische Ärztin Galina Schatalova konnte mit "Heilkräftiger Nahrung" viele Menschen vom Sterbebett zurück ins Leben holen. Unter ihr ganzheitliches Prinzip fielen u.a. Darmreinigungen durch Einläufe und Wechselbäder der Beine. Sie war der Meinung, der sterbenskranke Mensch hätte sich zu weit von seiner Natur entfernt, durch einseitige Industrienahrung, Abhängigkeit von Zigaretten, Alkohol und anderen Stimulanzien, Bewegungs- und Lichtmangel.

Man könnte fast meinen, die Idee der Mechanik unserer Welt wäre auf unser Denken übergesprungen. Nur so ist es möglich, dass wir voller Vertrauen in ein Krankenhaus gehen können, und glauben, als wenn dies oder jenes gemacht würde, wir nachher mindestens wieder genau so gut funktionierten, wie zuvor. Manchmal geht das gut, doch oftmals beginnt eine Odyssee. Da wir nun einmal keine Roboter sind, bei denen die Ersatzteile ohne weiteres gewechselt werden können, sondern höchst verletzbare Wesen. Das wird einem zumeist erst dann schmerzlich bewusst, wenn es mit der Heilung eben doch nicht so schnell voran geht, wie man sich das vielleicht erhofft hat.
Heilkräftige Nahrung
Alle Nahrung, die naturbelassen ist und weder stark erhitzt noch bearbeitet wurde zählt zur Heilkost. Nur diese kann dem Körper helfen, Reparationsprozesse in einem ausreichendem Maße durchzuführen. Stark bearbeitete Nahrung (Nahrung ist irreführend) belastet den Körper mehr als das sie nützt. Galina Schatalova fand während ihrer Arbeit als Ärztin mit Schwerstkranken heraus, dass wir Menschen keine 2000 Kilokalorien am Tag aus der Nahrung benötigen, so wie dies allgemein seit Jahren empfohlen wird, sondern, dass eine Menge von 400 - 600 kcal (aus gesunder Kost) völlig ausreichend ist, um dauerhaft gesund zu sein und dabei eine gesunde Muskelmasse zu haben. (Dies ist besonders auch interessant für alle, die im Muskeltraining stehen und gerne auf Eiweisshakes und "Kilokalorien zählen" zurück greifen.)
Zur heilkräftigen Nahrung gehören alle grünen Blattgemüse, Wildkräuter, Samen, Nüsse, Wurzelgemüse, Pilze, sowie Obst in Maßen. Suppen und Tees finden auch Beachtung. Wichtig scheint der völlige Verzicht auf tierische Proteine zu sein. Der zu hohe Fleischkonsum hat in den westlichen Ländern bereits zu einem beträchtlichen Anstieg von Krebs- und Herzkreislauf-Erkrankungen geführt.
Auch wenn das vielen Menschen bereits mehr oder weniger bekannt ist, solange sie nicht wirklich selbst betroffen sind, sehen sie zumeist keine Notwendigkeit an ihrem Lebensstil etwas zu ändern.
Zu einfach erscheint da doch der Wunsch mit einer Art Wunderpille für immer gesund zu sein. Das ist zumindest der Anspruch, dem sich der naturheilkundig Tätige ausgesetzt fühlt. Das es, um völlige Gesundheit zu erlangen, aber mehr braucht, ist nicht jedem klar. Das soziale Gefüge (also das Gefühl, ein richtiger und wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein, welches man nur aus wechselseitigen sozialen Beziehungen erhält) ist mindestens genau so wichtig wie die richtige Nahrung, ausreichend Bewegung oder Schlaf.
Gesund zu sein, ist kein Zustand, sondern ein Gleichgewicht verschiedener Faktoren.
Manchmal ist es besser etwas aus dem täglichen Gebrauch zu streichen, statt noch immer zusätzlich etwas einnehmen zu wollen. Angefangen bei überflüssigen Nahrungsmitteln, ist es ebenso nicht festgeschrieben, dass Sie Medikamente bis an Ihr Lebensende einnehmen müssen, bis auf wenige (ansonsten lebensbedrohliche) Ausnahmen.
Es gibt wunderbar einfache Möglichkeiten, die auf Dauer gesünder sind und Ihren Organismus in dem Maße stärken können, dass Sie keine Medikamente weiter benötigen. Dies ist jedoch ein Prozess und man sollte Corticosteroide, Herzmedikamente und Schilddrüsenhormone niemals abrupt absetzen, sondern lieber langsam ausschleichen, da der Körper sich bereits an die tägliche Dosis gewöhnt hat.
(Achtung: Medikamente dürfen Sie nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt absetzen.)
"Sagen Sie das mal meinem Arzt, er hat kein Verständnis für Heilpraktiker", so oder so ähnlich hören sich die Statements von Patienten an, die bis auf weiteres von ihren Ärzten auf Medikamente eingestellt wurden.
Das Verhalten und die Einstellung mancher ärztlicher Kollegen der Arbeit von Heilpraktikern gegenüber, ist nicht immer respektvoll. Vermutlich weiß man als Arzt dann irgendwann insgeheim, dass man den Menschen mit reinen schulmedizinischen Maßnahmen nicht wirklich dauerhaft auf Ursachenebene helfen kann, sondern dass eine gewisse Abhängigkeit entsteht.
Ein wichtiger Punkt, der einer Heilung meist im Weg steht, ist die fehlende Einsicht, selbst für seine Gesundheit verantwortlich zu sein und Dinge ändern zu können.
Die Verantwortung an Ärzte und damit Standardtherapien abzugeben, die zwar noch als sicher gelten, aufgrund regelmäßiger Skandale der Wissenschaftsmedizin aber höchst fragwürdig sind, kann keine dauerhafte Lösung sein.
Häufige Heilungshindernisse
Bequemlichkeit, Gewohnheiten und Ausreden wie kein Geld und keine Zeit sind die häufigsten. Außerdem kommt manchmal die Angst hinzu, schulmedizinische Medikamente könnten durch die Einnahme anderer (naturheilkundlicher) Mittel, in ihrer Wirkung gestört werden. Das ist verständlich, dennoch aber nicht in jedem Falle berechtigt, weil es sich entweder um harmlose Pflanzenauszüge, Nahrungsmittel oder Bestandteile daraus handelt oder um homöopathische Mittel, denen ja sowieso keine Wirkung zugeschrieben wird.
Allerdings sollte die zufällige Entdeckung der Wechselwirkung von Grapefruit mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Das Verzehren großer Mengen von Grapefruits führt dazu, dass z.B. Blutdrucksenker langsamer im Körper abgebaut werden und somit die Wirkung verstärkt wird. Auch Wechselwirkungen von Knoblauchdragees, Johanniskraut und Gingko biloba mit Medikamenten wurden beobachtet bzw. werden diskutiert.
Doch wo fängt man dann überhaupt an, wenn die Prioritäten erst einmal so dermaßen verschoben sind? Dürfen dann an Diabetes Erkrankte bald keinen Apfel mehr essen und bekommen wir demnächst vielleicht noch einen Einheitsbrei empfohlen um die Wirkung von Medikamenten bloß nicht versehentlich zu beeinflussen?
Auf der anderen Seite gehen Gesundheitsforscher schon jetzt davon aus, dass mindestens 58.000 Tote jährlich allein durch eine falsche Medikamentation zu beklagen sind. Außerdem seien die Wechselwirkungen der Medikamente untereinander zum Teil fatal bzw. tödlich mit Nebenwirkungen wie Leber- oder Nierenversagen, Herzinfarkt, etc.
An sich scheint die Angst jedenfalls eine der präsentesten Emotionen heutzutage zu sein, mit der wir uns selbst regelmäßig im Wege stehen, auf der einen wie auch auf der anderen Seite.
Bei chronischen Leiden fehlt es oft an Sinn im Leben
Wenn Sie schon einmal einen Menschen mit einer körperlichen Behinderung getroffen haben, der aber mit seinem Wesen eine ganz besondere Glücklichkeit ausstrahlt, von der manche Gesunde nur träumen können, dann verstehen Sie vielleicht etwas davon, was es mit gelebtem Verantwortungsbewusstsein auf sich haben könnte.
Ein prominentes Beispiel hierfür ist Nick Vujicic, ein Motivationsredner, der ohne Arme und Beine geboren wurde und davon spricht, wie wichtig es ist achtsam miteinander umzugehen. In unserer Verantwortung liegt es nicht nur, gut für uns selbst zu sorgen, es geht vielmehr auch darum, dem Leben einen Sinn zu geben. Die innere Einstellung ist dabei wesentlich. Sie können Ihren Haushalt zum Beispiel völlig genervt erledigen oder aber Ihr Schicksal annehmen und sich während der Arbeit an der neu entstehenden Ordnung erfreuen.
Lassen Sie mich Ihnen einen Arbeitsansatz der alternativen Medizin, als Beispiel der vielen Möglichkeiten geben, regulativ auf den Körper und die Psyche einzuwirken:
Heilung beginnt immer bei uns selbst. Während chemische Medikamente die körpereigenen Vorgänge überlagern und z.B. den Herzrhythmus erzwingen, können die naturheilkundlichen Mittel helfen, den eigenen Rhythmus wieder zu finden.
Bei chronischen Herzkrankheiten kann oft die Tendenz einer Depression beobachtet werden. Da das Herz das zentrale Organ im Körper ist, von dem alle anderen Organe abhängig sind, finden wir eine Entsprechung der Natur in der Sonne; dem Stern, um den alle anderen Planeten kreisen. Das Metall, dass man im Altertum bereits der Sonne zuordnete, ist das Gold.
In der Paracelsusmedizin spielten die Planetenmetalle eine wesentliche Rolle. Noch heute werden sie in der Homöopathie und Anthroposophie als Heilmittel eingesetzt.
Das homöopathische Gold (Aurum metallicum) vermag dem herzkranken Menschen das Licht zurück in sein Herz zu bringen, sodass es überhaupt wieder möglich wird, einen Sinn im Leben zu finden.
Dies soll nur als Beispiel dienen. Bitte suchen Sie sich medizinische Unterstützung, wenn Sie sich nicht wohl fühlen.
Fazit
Heilung ist ein ganzheitlicher Prozess, der weit über die rein körperliche Ebene hinausgeht. Emotionale Wunden, negative Glaubenssätze, ungelöste Traumata oder mangelndes Vertrauen in den eigenen Heilungsweg können wie unsichtbare Blockaden wirken und den Fortschritt behindern. Erst wenn wir bereit sind, diese inneren Hindernisse anzuerkennen und Schritt für Schritt auflösen, kann wahre Heilung geschehen - auf körperlicher, emotionaler und seelischer Ebene. Es braucht Mut, Geduld und Selbstmitgefühl, aber genau darin liegt die Kraft zur Transformation.
Comments