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  • AutorenbildLinda Reinholz

Metalltherapie - Eisenmangel aus ganzheitlicher Sicht

In diesem Beitrag erfährst du warum Eisen ein so lebenswichtiges Element für uns Menschen ist, wann ein erhöhter Bedarf besteht, welche Symptome auf einen Eisenmangel hinweisen und wie man den Eisenmangel diagnostiziert und schließlich auch therapiert. Die erweiterte Sichtweise auf Eisen - als Inkarnationsmetall, soll uns ebenfalls interessieren.


Kupfer-, Bronze-, Eisenzeit


Eisen (Ferrum) ist eines der sieben Metalle der Antike. Im alten Mysterienwissen werden die Organe und deren Prozesse als mikrokosmisches Abbild der Planeten im Menschen charakterisiert. Die Metallprozesse und Metalle als Substanzen prägen den Körper und die seelisch-geistige Konstitution.


In der Paracelsus Medizin waren die Metallkonstitutionen noch fester Bestandteil der Medizin. Heute begegnet uns die Metalltherapie hauptsächlich nur noch in der Anthroposophischen Heilkunde.


Bedeutung für den Körper


Im Körper ist Eisen nicht nur essentiell für den Transport von Sauerstoff und die Neubildung von roten Blutkörperchen. Es sorgt in den Muskelzellen dafür, dass Sauerstoff aus den Erythrozyten in die Mitochondrien gelangt.

Mitochondrien befinden sich in jeder Körperzelle und sind für die Energiegewinnung zuständig.


Eine wichtige Rolle spielt Eisen auch in der Produktion von Hormonen. Die Produktion unseres Glückshormons Serotonin, des Aufmerksamkeits- und Konzentrationshormons Dopamin, des Schlafhormons Melatonin und unseres Stresshormons Cortisol, um nur einige zu nennen, ist direkt von einem ausreichend gefüllten Eisenpeicher abhängig.


Eisen wird zum Aufbau der Grundsubstanz in unserem Organismus benötigt. Der Aufbau und die Regeneration von Knochen, Bindegewebe, Haut, Haaren und Nägeln ist direkt vom Eisenstoffwechsel abhängig.


Bedeutung für das geistige Wohlbefinden


Aus Sicht der Anthroposophen ist das Gehirn der Spiegel, in dem sich das Ich als erkennendes Wesen spiegelt. Da aber auch das Blut Träger des Ich als eines Willenswesens ist, stehen beim Eisenmangel-Syndrom die Beeinträchtigung des Willenslebens im Vordergrund.


Die häufig als erstes auftretenden Symptome eines Eisenmangels sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit.


Symptome des Eisenmangels


  • Erschöpfungszustände - Mangel an Zellerneuerung und Sauerstoffversorgung

  • Abnahme der Leistungsfähigkeit - ATP-Produktion (Mitochondriopathie)

  • Konzentrations- und Lernschwäche, auch ADHS - aufgrund eines Dopaminmangels

  • Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit

  • depressive Verstimmung - durch fehlendes Serotonin

  • Schlafstörungen aufgrund von Melatoninmangel

  • Kopfschmerzen

  • Belastungsdyspnoe, Herzklopfen und Schwindel

  • Nackenverspannung

  • Unruhe (Restless-Legs-Syndrom) - Hormonmangel

  • Blässe der Haut, Haarausfall und Nagelbrüchigkeit

  • Mundwinkelrhagaden

  • mikrozytäre Anämie (Blutarmut)


Erhöhter Eisenbedarf


Ein erhöhter Bedarf besteht während der Kindheit in der Wachstumsphase und während der Schwangerschaft und Stillzeit.

AusdauersportlerInnen haben durch Hämolyse (Zerfall der roten Blutkörperchen), unter der Ferse bedingt, einen vermehrten Eisenverlust. Aber auch Blutspendern geht logischerweise Eisen verloren.

Vegetarierer, Veganer und Rohköstler sind oftmals von Eisenmangel betroffen.


Eisen aus der Nahrung


Die Verfügbarkeit des Eisens ins pflanzlichen Nahrungsmitteln liegt nur etwa bei 5%. Im Vergleich dazu beträgt die Verfügbarkeit in Lebensmitteln tierischer Herkunft (z.B. Rinderleber) 10 bis 25 %.


Zudem liegt das Eisen in pflanzlicher Kost nur überwiegend in der dreiwertigen Form vor. Da Eisen im Duodenum und oberen Jejunum aber als zweiwertiges Eisen resorbiert wird, muss es zuvor durch Reduktionsmittel wie Vitamin C (z.B. in Orangensaft) von Fe³ in Fe² reduziert werden.


Vitamin C fördert also die Eisenaufnahme, während Kaffee und schwarzer oder grüner Tee zu einer Mahlzeit getrunken, die Eisenresorption herabsetzt.


Gute und die Blutbildung unterstützende Eisenlieferanten sind tiefgrünes und dunkelrotes Blattgemüse, wie z.B. Kohl und rote Beete. Schwarze Johannisbeeren enthalten ebenfalls viel Eisen.


Wer optimal versorgt sein will, sollte auf Hirse, Haferflocken, Petersilie, Linsen, Topinambur, Brennesseln, Bärlauch und evtl. auf tierische Produkte in seiner Ernährung achten.


Diagnostik des Eisenmangels


In der Schulmedizin wird der Eisenmangel häufig erst entdeckt, wenn Hämoglobin (der rote Farbstoff der Erythrozyten) im Blutbild zu niedrig ausfällt.

Doch der Eisenmangel besteht zu diesem Zeitpunkt meist schon viel länger. Erniedrigtes Hämoglobin ist meist das letzte Symptom in der Kette des Eisenmangels.


Zur Diagnostik eignen sich folgende Laborparameter:


- Hämoglobin

- Ferritin ("Speichereisen")

- Transferrin ("Transporteisen")

- sTfR (Löslicher Transferrin-Rezeptor)

- CRP (unspezifischer Entzündungsmarker)


Während Entzündungsreaktionen kann Ferritin als Akutphase-Protein falsch hoch ausfallen. Deshalb sollte der CRP Wert immer zusammen mit Ferritin untersucht werden, da ein erhöhter Wert einen Eisenmangel maskieren kann.

Der lösliche Transferrinrezeptor LTR ist, wenn er erhöht ist, für sich alleine aber schon ein verlässlicher Parameter für einen erhöhten Bedarf.


Eisentherapie


Neben der substanziellen Zufuhr des Eisens in Form von Tabletten oder Infusionen, stehen uns auch homöopathische Präparate zur Verfügung, welche den Eisenstoffwechsel optimieren und die Resorption aus dem Darm erhöhen können. Im Gegensatz zu oral verabreichtem Eisen gibt es hier keine Nebenwirkungen, wie z.B. Übelkeit, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen.


Da die Aufnahme von Eisen durch eine Reihe von Stoffen gestört werden kann (z.B. durch Kaffee), sollte Eisen nüchtern eine Stunde vor der Mahlzeit eingenommen werden.


Die meisten Arzneimittel beinhalten das besser absorbierbare zweiwertige Eisen.


Erweiterte Sichtweise zum Eisenmetall


Eisen schenkt uns Mut, geistige Stärke und ein waches Selbstbewusstsein. Durch Eisen erfahren wir eine Steigerung der Willens- und Tatkraft. Wir denken weniger darüber nach, was alles nicht funktionieren könnte, sondern tun es einfach!


"Eisen ist der Repräsentant der Marskräfte, das männliche Prinzip. Im Organismus finden wir es in Galle und Schilddrüse wieder. Eisen regt den Stoffwechsel und das arterielle Blutsystem an. Es ist der Meister der Abwehr und Entgiftung. Es befreit den Organismus von allem, was nicht zu ihm gehört.


Eisen, unser Inkarnationsmetall, steht für Handlung, Selbstvertrauen und Potenz. Das zeigt sich durch körperliche und seelisch geistige Stärke. Menschen mit einem gesunden Eisenstoffwechsel können sich Ziele setzen und diese auch gegen Widerstände durchsetzen. Robustheit, Tatkraft und Willensstärke sind Qualitäten des typischen Eisencharakters." (Lothar Ursinus)


Kupfer und Eisen - ein Gegensatzpaar, dass sich ergänzt


Kupfer als Ausdruck der Venuskräfte vertritt das weibliche Prinzip im Menschen. Die typische Kupferkonstitution ist mitfühlend, sinnlich und rücksichtsvoll. Überwiegt der Kupferprozess kommt es zu Willenlosigkeit, Rückzug und Ängsten, manchmal bis hin zur Depression. Der Mut zur Entschlossenheit fehlt. Durch einen Eisenmangel, aber auch durch Verwendung von Kontrazeptiva (Pille, Spirale) steigt der Kupferspiegel an.


Ob Eisen- und Kupfer sich im Gleichgewicht befinden, verrät eine Vollblut-Mineralanalyse. Die Kosten dafür variieren von Labor zu Labor und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Investition lohnt sich aber, denn nach einer "Metalltherapie" fühlt man sich wie neugeboren.


Quellen:

Mein Blut sagt mir - Lothar Ursinus

Mikronährstoffe - Gröber

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